Julie Paucker und Otto A. Thoß

Julie Paucker ist Schauspieldramaturgin am DNT.

Welchen Beruf haben Sie?
Ich bin Dramaturgin im Schauspiel des DNT.

Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Spaß?
Dass man erfinden kann, wie man eine Geschichte erzählen möchte und dass man das mit vielen Leuten zusammen macht – mit Schauspielern und Schauspielerinnen, dem Regisseur oder der Regisseurin.

Was hat Sie als Kind besonders interessiert zu entdecken oder zu erforschen?
Ich habe immer schon gerne Menschen beobachtet und mir dann überlegt, was diese denken, wie sie leben, wie sie sind. Das hat viel mit dem Beruf zu tun, den ich jetzt ausübe. Weil wir über Menschen erzählen im Theater, über ihre Träume, ihre Hoffnungen, ihre Probleme und ihre Möglichkeiten.

Welchen bekannten (vielleicht auch schon verstorbenen) Menschen würden Sie unbedingt persönlich kennenlernen wollen und warum?
Ich glaube, Heinrich Heine hätte ich gerne kennengelernt. Das ist ein deutscher Dichter, jüdisch, lebte lange in Frankreich. Und was und wie er geschrieben hat, berührt mich, so dass ich denke, wir hätten uns gut verstanden. Was ich an ihm besonders mag, ist, dass er gleichzeitig traurig und fröhlich – lustig und ernsthaft war. Melancholisch, aber niemals schwer ...  Er ist leider schon lange gestorben.

Haben Sie selbst wissbegierige Kinder?
Nein, aber ich kenne viele.

Warum halten Sie eine Vorlesung an der Kinderuni?
Mein nächstes Theaterstück ist »Pünktchen und Anton«. Das machen wir für Kinder. Und ich habe Lust darüber etwas zu erzählen – wie wir das machen und was uns an der Geschichte gefällt und interessiert. Ich finde es auch einfach toll, dass Kinder sich schon mit den großen Fragen beschäftigen und studieren und nachforschen. Ich freue mich da mitzumachen. Ich bin auch einfach neugierig, wie das abläuft und was ihr alle zu sagen habt.

Otto A. Thoß ist Theaterpädagoge am DNT Weimar.

Welchen Beruf haben Sie?
Ich leite die Kinder- und Jugendabteilung des Deutschen Nationaltheaters, das »Junge DNT«.

Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Spaß?
Dass ich gemeinsam mit meinen KollegInnen das gesamte Programm des DNT für Kinder und Jugendliche von Anfang bis Ende betreue. Ich darf mir ausdenken, welche Stücke wir spielen, die Regisseure beraten, damit auch alle Kinder dabei Spaß haben und viele Kinder und Jugendliche persönlich bei Einführungen und Nachgesprächen kennenlernen.

Was hat Sie als Kind besonders interessiert zu entdecken oder zu erforschen?
Theater von Anfang an. Als Kind habe ich mir immer eigene 
Theaterstücke ausgedacht und allein in allen Rollen oder mit meinen 
Marionetten dann für meine Eltern vorgespielt. Es gab jedes Wochenende 
mehrere »Vorstellungen«.

Welchen bekannten (vielleicht auch schon verstorbenen) Menschen
würden Sie unbedingt persönlich kennenlernen wollen und warum?

Dann würde ich gern mit Erich Kästner und Astrid Lindgren auf einem 
Spielplatz toben und sie könnten mir erzählen, wie sie sich die ganzen 
tollen Geschichten für Kinder ausgedacht haben.

Haben Sie selbst wissbegierige Kinder?
Ich lerne jedes Jahr fast 1700 neugierige junge Leute kennen, die das 
Theater besuchen. Mehr Kinder hat wohl sonst kaum jemand...

Warum halten Sie eine Vorlesung an der Kinderuni?
Ich liebe das Theater und davon möchte ich allen Kindern erzählen. 
Theater bringt uns auf andere Gedanken. Und das ist gut! Viele Leute 
gehen viel zu selten hin.