Angelika Andrzejewski

Angelika Andrzejewski ist Theaterpädagogin und leitet das »Junge DNT«.

Welchen Beruf haben Sie?
Ich bin gelernte Theaterpädagogin, auch Projektmanagerin für partizipative Theaterspielformate, manchmal Dramaturgin, künstlerische Vermittlerin zwischen der Theaterkunst, dem altersübergreifenden Publikum und den verschiedenen Kooperationspartnern der Abteilung »Junges DNT«.

Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Spaß?
Die Vielfalt in den Aufgaben und Begegnungen mit Menschen – Die Freude und Leidenschaft, die beim Theaterspielen, in Workshops und Projekten entsteht – Die Verantwortung, die ich habe und das Ankommen am Ziel nach verzweigten Wegen – Die Fragen, das Forschen und Suchen im künstlerischen Prozess und gesellschaftlichen Miteinander – Das Beobachten und Beschreiben, das beim Theaterentstehen ganz wichtig ist – und die vielen sinnlichen Erfolgserlebnisse, die man in der Arbeit hat.

Was hat Sie als Kind besonders interessiert zu entdecken oder zu erforschen?
Ich habe schon immer gerne Menschen beobachtet, fremden Sprachen gelauscht und versuchte zum Beispiel in der U-Bahn in Berlin, wo ich herkomme und wo viele Sprachen gesprochen werden, zu erraten, welche Sprache gerade gesprochen wird oder mit welcher sie zumindest verwandt sein könnte. Ich bin sehr neugierig und frage dann auch meistens nach, wenn ich mir nicht sicher bin. Sprachen sind faszinierend, ob sie scharf, gedrungen, verspielt, gehackt, gezischt und wie auch immer klingen... toll, dass wir so viele können.

Welchen bekannten (vielleicht auch schon verstorbenen) Menschen würden Sie unbedingt persönlich kennenlernen wollen und warum?
Ich weiß nicht ... Zeitreisen wäre schon verführerisch, dafür müssten die Menschen, die ich kennenlerne auch nicht berühmt sein. Aber vielleicht Mascha Kaléko, eine migrierte, deutschsprachige, jüdische Dichterin. Einzige, bekannte, weibliche Dichterin der Neuen Sachlichkeit. Sie schreibt schöne Gedichte, manchmal traurige, aber auch mit Humor. Würde gerne wissen, wie sie zum Dichten kommt, wie sich die Sprache, die Ideen fügen und ob mein Bild von ihr anhand der Gedichte stimmt – wahrscheinlich nicht, vielleicht doch, vielleicht einen Café zusammen trinken oder was sie gerne mag.

Haben Sie selbst wissbegierige Kinder?
Ich habe eine vierjährige Tochter. Sehr, sehr wissbegierig, sehr wach, sensibel, aktiv und beobachtend.

Warum halten Sie eine Vorlesung an der Kinderuni?
Weil die Kinderuni eine tolle Erfindung ist. Ich hatte nicht die Möglichkeit als Kind daran teilzunehmen. Und ich finde, man sollte Kindern, Jugendlichen, auch Erwachsenen (eigentlich) so viele Türen wie möglich öffnen, um zu Zeigen, was die Welt ausmacht, was Menschen können und wie Natur funktioniert...u.v.m. Denn das Lernen und Entdecken endet nie. Es ist schön die Möglichkeit zu haben, so vieles interdisziplinär zu erforschen, bevor man sich entscheidet, was man selbst noch vertiefen möchte.