Marina Bykova

Marina Bykova ist Projektmanagerin beim Verein »Culture Goes Europe«.

Welchen Beruf haben Sie?
Ich arbeite als Projektmanagerin beim Verein »Culture Goes Europe«. Ich erarbeite, realisiere und evaluiere Projektkonzepte mit Jugendlichen zu verschiedensten Themen wie zum Beispiel Friedenserziehung, politische Bildung, Medienerziehung. Des Weiteren rekrutiere und bereite ich junge Leute darauf vor, sich im Europäischen Freiwilligendienst zu engagieren. Mit meinem Master-Studium in Konfliktmanagement spezialisiere ich mich speziell auf die Arbeit mit Jugendlichen aus Konfliktregionen.

Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Spaß?

Die glücklichsten Momente für mich sind immer dann, wenn meine Teilnehmer am Ende der Jugendbegegnungen mir erzählen, dass sie etwas Neues gelernt, ihre Meinung geändert und ihre Ängste überwunden haben. Was mein Herz noch höher schlagen lässt, ist, wenn die Jugendgruppen aus Konfliktländern nach einer Woche voller Aktivitäten sich umarmen und weinen, weil sie sich nicht trennen wollen. Für diese Momente lebe ich.

Was hat Sie als Kind besonders interessiert zu entdecken oder zu erforschen?
Ich war immer daran interessiert, Events zu organisieren. Als Kind veranstaltete ich für meine Familie und Verwandte Konzerte oder Aufführungen, die ich mit Hilfe meiner Geschwister vorbereitet habe. Ich denke, all diese Erfahrungen haben den Grundstein für meine aktuelle Arbeit mit Jugendlichen gelegt.

Welchen bekannten (vielleicht auch schon verstorbenen) Menschen würden Sie unbedingt persönlich kennenlernen wollen und warum?
Wenn ich die Chance gehabt hätte, hätte ich gerne Mahatma Gandhi getroffen. Neben seinem politischen Engagement war er auch eine starke Figur in der gewaltfreien Widerstandsbewegung in Südafrika und Indien. Seine Kampagnen haben die Welt beeindruckt und Bürgerrechts- und Freiheitsbewegungen auf der ganzen Welt inspiriert. Ich würde ihn fragen, was ihn dazu gebracht hat, trotz aller schrecklichen Ereignisse, die um ihn herum geschahen, weiterhin an einer gewaltfreien Überzeugung festzuhalten, um für die bessere und gerechtere Welt zu kämpfen. Ich würde gern dieses Wissen nutzen, um eine neue Generation zu formen, damit wir gemeinsam Kriege beenden und in Liebe und Frieden leben können.

Warum halten Sie eine Vorlesung an der Kinderuni?
Da ich dieses Jahr selbst Mutter geworden bin, möchte ich, dass alle Kinder, einschließlich meiner Tochter, tollerant, respektvoll und in Wertschätzung des Friedens aufwachsen, für den die früheren Generationen so hart gekämpft haben und für dessen Erhalt wir heute mehr denn je gemeinsam Arbeiten müssen. Hier an der Kinder Uni Weimar werde ich dies gern mit meinem Beitrag unterstützen, um dieses Ziel zu erreichen.