Meike Kunkel

Meike Kunkel ist Tiermanagerin.

Welchen Beruf haben Sie?
Mein Beruf nennt sich Tiermanagement. Ich sorge dafür, dass sich Menschen und wilde Tiere gegenseitig nicht in die Quere kommen und dass es beiden Seiten gut damit geht. Wenn der Wolf zum Beispiel langsam wieder nach Deutschland wandert, dann sorgen die Tiermanager dafür, dass die Menschen, die dort schon leben, lernen den Wolf zu verstehen und ihn nicht einfach zu verjagen oder zu erschießen. Das kann man vom Büro aus machen, aber auch dort, wo die Menschen und Tiere wohnen.

Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Spaß?

Ich liebe alle Tiere und finde es wichtig, dass die Tiere auf dieser Erde genauso glücklich leben können wie die Menschen. Am meisten Spaß macht es mir natürlich mit den Tieren zu arbeiten und die einzelnen Arten immer besser kennen zu lernen. Aber am schönsten ist es, wenn Menschen, die sich vorher gar nicht für Tiere interessiert haben oder Angst vor ihnen hatten, entdecken, dass der Kontakt mit Tieren ganz besonders schön sein kann.

Was hat Sie als Kind besonders interessiert zu entdecken oder zu erforschen?
Als Kind hatte ich eine Schneckenzucht. Ich habe Weinbergschnecken so lange in einem großen Meerschweinchenkäfig gehalten, bis sie Eier gelegt haben. Ich fand es immer faszinierend, dass aus den winzigen Schneckeneiern schon komplett fertige Minischnecken mit Häusern geschlüpft sind, so groß wie ein Streichholzkopf und mit winzigen Fühlern. Die Minis können schon alles, genauso wie die großen Schnecken.

Welchen bekannten (vielleicht auch schon verstorbenen) Menschen würden? Sie unbedingt persönlich kennenlernen wollen und warum?
Ich würde mich gerne mal mit der verstorbenen Dian Fossey unterhalten. Sie ist ganz alleine in den Urwald gegangen und hat jahrelang eine kleine Gruppe sehr seltener Berggorillas in Afrika erforscht. Sie wurde von ihnen vollständig akzeptiert und hat sie jeden Tag begleitet. Sie hat darüber auch ein Buch geschrieben »Gorillas im Nebel«, das auch verfilmt wurde. Dian Fossey hat sich sehr für ihre Gorillas eingesetzt, denn viele Menschen in Afrika jagen und töten Gorillas. Ich habe Dian Fossey immer sehr bewundert und wenn sie noch leben würde, dann würde ich sie gerne mal fragen, wie sie mit den heutigen Umweltproblemen umgehen würde und wie es sich für sie angefühlt hat, als Teil einer Gorillagruppe zu leben.

Warum halten Sie eine Vorlesung an der Kinderuni?
Früher haben die Dorfältesten den Kindern gemütlich unterm Apfelbaum ihre Erfahrungen, Geschichten und Weisheiten erzählt. Heute gibt es die Schule und für ganz besonders wissbegierige Kinder die Kinderuni. Ich bin dann zwar nicht so erfahren und weise wie ein Dorfältester, aber ich finde es schön und sehr wichtig, Wissen, das man nicht unbedingt in der Schule lernt, an wissbegierige Kinder weiterzugeben und von den Kindern zu lernen. Kinder stellen einem oft Fragen, über die man erstmal nachdenken muss und von denen man selber noch was lernt. Das alles macht mir sehr viel Spaß und darum halte ich eine Vorlesung an der Kinderuni.