Osama Mustafa

Welchen Beruf haben Sie?
Ich bin Geograf.

Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Spaß?
Neues herausfinden. Das kann neues Wissen sein, aber auch eine neue Methode, mit der andere wiederum zu Wissen kommen. So entwickeln wir gerade Methoden, mit denen Pinguine durch Satelliten und Drohnen gezählt werden können. Die Ergebnisse können dann genutzt werden um herauszubekommen, wo es große Veränderungen gibt und was die Ursachen dafür sind.

Was hat Sie als Kind besonders interessiert zu entdecken oder zu erforschen?
Ich war viel draußen unterwegs. Mit den Kumpels sind wir oft durch die Büsche und Wälder der Umgebung, haben Buden gebaut und dabei rumgebuddelt. Da gab es auch immer mal was zu finden, was jemand vor Jahren verloren oder weggeworfen hat oder auch alte Tierknochen.

Welchen bekannten (vielleicht auch schon verstorbenen) Menschen würden Sie unbedingt persönlich kennenlernen wollen und warum?
Zum Beispiel Alfred Wegener. Der hat vor fast 100 Jahren erkannt, dass die Erdoberfläche aus Platten besteht, die sich bewegen und dabei zerbrechen oder zusammenstoßen können und so Gebirge bilden. Kaum jemand hat ihm geglaubt, viele hielten ihn für einen Spinner. Erst 40 Jahre nach seinem Tod wurde seine Theorie von der Fachwelt anerkannt. Heute gilt sie als ein Meilenstein der Geowissenschaften. Er war nicht nur seiner Zeit weit voraus, sondern ließ sich auch nicht von seinem Weg abbringen, obwohl ihm kaum jemand glaubte.

Haben Sie selbst wissbegierige Kinder?
Meine Tochter ist schon 16 und immer häufiger kommt es vor, dass sie mir Dinge erklärt.

Warum halten Sie eine Vorlesung an der Kinderuni?
Gern gebe ich Wissen und Begeisterung an neugierige Kinder weiter. Vielleicht gehen sie, wenn sie groß sind, etwas sorgsamer mit unserer vielfältigen, komplizierten und wunderschönen Erde um, als wir es heute tun.