Dr. Jens Grimstein

Dr. Jens Grimstein ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Welchen Beruf haben Sie?
Ich arbeite an der Universität Jena und vertrete zur Zeit die Juniorprofessur am Institut für Deutsch als Fremdsprache, daneben habe ich eine Stelle am Sprachenzentrum und unterrichte Kurs auf Deutsch, Englisch und Französisch und leite ein Projekt für eine europäische Universität (EC2U). Ich habe Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft studiert und neben meinem Studium immer im Bereich des Deutschunterrichts gearbeitet  – und jetzt die Schnittstelle aus beiden gefunden.

Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Spaß?
Ich mag es, mit jungen Erwachsenen und Kursteilnehmern zu arbeiten, mit ihnen wissenschaftliche Fragen zu diskutieren, ihre (Abschluss)arbeiten zu betreuen und Staatsexamensprüfungen vorzubereiten und die Kurse lebendig zu gestalten. Auch die Diskussion mit KollegInnen zu thematischen Fragen gefällt mir, aber es geht oft eher um bürokratische Dinge an einer Uni. Am besten ist es aber, wenn wir es schaffen, fächerübergreifend zu arbeiten (mal mehr, mal weniger).

Was hat Sie als Kind besonders interessiert zu entdecken oder zu erforschen?
Tatsächlich hat mich die Welt der Sprache schon als Kind interessiert, das Singen von Liedern in der Grundschule, das Sprechen über Weihnachtsgedichte, das Schreiben von Geschichten und deren Wirkung beim Vorlesen vor der Schuklasse. Etwas später habe ich die Verbindung von Sprache und ihre Bedeutung für die Funktion von Gesellschaft und der (Natur)wissenschaften entdeckt und halte diese Verbindung bis heute für eine der spannendsten.

Welchen bekannten (vielleicht auch schon verstorbenen) Menschen würden Sie unbedingt persönlich kennenlernen wollen und warum?
Mit Hannah Arendt würde ich gerne Menschen aus unterschiedlichen Arbeitskontexten interviewen. Constanze Mozart hätte ich gerne gefragt, wie sie ihre Partnerschaft mit Mozart beurteilt. Bei Annalena Baerbock würde ich gerne mal am Frühstückstisch mit der Familie sitzen und, besonders wichtig, ich würde gerne mit einer Bäuerin zum Beispiel des 16. oder einer Dienstmagd des 19. Jahrhunderts ein langes, langes Gespräch führen. Für Alexander von Humboldt würde ich meine Höhenagst überwinden und auf den Chimborazo steigen. Mit Heinrich Heine würde ich gerne heutige Satire- und Kabarettsendungen anschauen. Im Kopf von Freddy Mercury würde ich gerne eine Woche wohnen, von Alexander Kluge Multitasking lernen und bei Ian D'Sa Gitarrenstunden nehmen.

Haben Sie selbst wissbegierige Kinder?
Ja, zwei Jungs – Jacob (12) und Noah (8). Wenn es um Videospiele geht, sind sie sehr wissbegierig. Bei allen anderen Dingen natürlich auch ;)

Warum halten Sie eine Vorlesung an der Kinderuni?
If you make it there (vor wissbegierigen Kindern), you'll make it anywhere.