Kristian Gohlke

Kristian Gohlke ist Doktorand und Lehrbeauftragter an der Bauhaus-Universität Weimar.

Welchen Beruf haben Sie?
Ich bin Doktorand und Lehrbeauftragter an der Bauhaus-Universität Weimar. Im Rahmen meiner Doktorarbeit erforsche ich, wie große luftgefüllte Objekte als dynamisch ansteuerbare Ein- und Ausgabegeräte mit dem Computer genutzt werden können. Daraus können ganz neue Wege zur Bedienung von Maschinen entstehen oder auch Hüpfburgen, die gleichzeitig ein Computerspiel sind. Außerdem betreibe ich das Bauhaus-Apparate Labor in Weimar. Das ist ein Ort, an dem Projekte mit selbstgebauten 3D-Druckern, CNC-Fräsen und eigene Elektronikentwicklungen umgesetzt werden können.

Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Spaß?
Dinge bauen, die tatsächlich funktionieren und sehen, wie Menschen daran Freude haben, damit Probleme lösen, davon lernen oder auf meine Arbeit aufbauen können.

Was hat Sie als Kind besonders interessiert zu entdecken oder zu erforschen?
Als ich ein kleiner Junge war, habe ich in einem Workshop im Rundfunkmuseum in Bremen aus einer Klopapierrolle, etwas Draht und einer Hand voll elektronischer Bauteile selber ein Radio zusammengelötet. Mit einem Kleiderbügel als Antenne konnte man damit über einen kleinen Kopfhörer tatsächlich Radio hören. Das war der Startschuss für meine große Begeisterung selber Geräte zu bauen. Dem Radio folgte ein automatischer Türöffner für ein Hühnerhaus, Blinklichter, Alarmanlagen, Bewässerungssysteme und später ein Studium der Digitalen Medien, in dem ich viele Möglichkeiten bekam, mein Wissen zu vertiefen.

Welchen bekannten (vielleicht auch schon verstorbenen) Menschen würden Sie unbedingt persönlich kennenlernen wollen und warum?
Nikola Tesla, der war durch seine Neugier und die Lust am Experiment immer allen anderen eine Nasenlänge voraus und hat damit die Grundlage für vieles geschaffen, dass wir heute als selbstverständlich hinnehmen, z.B. das Radio, den Fernseher oder das Mobiltelefon. Mit Nikola würde ich gerne mal selber eine Teslaspule bauen.

Haben Sie selbst wissbegierige Kinder?
Meine Tochter ist gerade ein Jahr alt geworden, erkundet die Welt und lernt jeden Tag viel Neues. Die Kleinen machen vor, wie es geht, daran können wir Großen uns ein Beispiel nehmen.

Warum halten Sie eine Vorlesung an der Kinderuni?
Ich möchte Kinder dafür begeistern, furchtlos mit viel Spaß am praktischen Experiment mit Technologie zu arbeiten und dazu inspirieren, die Funktionsweise der Dinge, mit denen wir alltäglich umgehen, kritisch zu hinterfragen. Wenn man genauer hinguckt, erkennt man oft, dass scheinbar komplizierte Geräte meistens auch nur schlau organisierte Zusammenstellungen von einfacheren Dingen sind.